Filmtipp: „Da geht noch was“
Ein deutscher Beziehungsfilm in dem zwei Vater-Sohn-Beziehungen im Vordergrund stehen, nämlich über drei Generationen verteilt. Genauso sehenswert sind zwei Partnerschaften, die an das wirkliche Leben erinnern – leider.
Story:
Carl (Henry Hübchen), ein pensionierter Gewerkschaftsboss – brr… eiskalt – ist mit Helene (Leslie Malton) verheiratet, die den aalglatten Patriarchen solange bedient hat, bis sie selbst bedient war, leider erst durch eine ernsthafte Krankheitsdiagnose, von der niemand ahnt. Der inzwischen erwachsene Sohn Conrad (super: Florian David Fitz) ist mit der Klischee-Blondine „Tamara“ verheiratet und beide sind Eltern eines 13-jährigen pubertierenden Teenagers.
Wie es der Zufall so will, kommt es zum Leidwesen von Blondie Tamara diesmal nicht zum gemeinsamen Familienurlaub (natürlich im Edel-Club). Conrad und Sohn Jonas Francis (der zweite englische Vorname wurde ihm vorsorglich verpasst, weil er in Harvard studieren soll) müssen sich um den verunfallten, mürrischen Carl kümmern, der von seiner Gattin Helene viel zu spät verlassen wurde und nun zu verwahrlosen droht.
Während Karriere-Tamara alleine urlaubt und kaum ein Klischee auslässt ( z.B. das Prada-Blüschen, das VOR dem Sex sorgfältig ausgezogen gehört, weil es erwähnenswerte 200,-€ gekostet habe …), stellt Ehemann Conrad währenddessen traurig fest, dass sein nach außen orientiertes und innen hohles Yuppie-Leben gar nicht (mehr) erstrebenswert ist.
Nachdenklich macht, dass die Beziehung zwischen Conrad und seinem Teenie-Sohn kaum besser ist, als die zwischen ihm und seinem Vater. Die Leere, die zwischen den Beteiligten herrscht, ist im Kino förmlich spürbar (Achtung, Taschentücher bereit halten!). Aber natürlich, wie es sich für einen guten Film gehört, nähern sich die Männer allmählich an. Opa an Enkel, Vater an Sohn, und etwas später auch die Frauen an die Männer. Sogar der Pubertäts-Enkel findet seine erste Liebe – unterstützt von Opa und Papa.
Fazit:
Ein sehenswerter Film, der tief berührt, wenn man sich berühren lassen will. Man bekommt wieder einmal aufgezeigt, wie kurz und wertvoll das Leben ist und wir nicht keine Minute verplempern sollten. Kann man nicht oft genug vor Augen geführt bekommen, oder …?