Frauen drehen den Spieß um – jetzt sind die jüngeren Männer dran

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Klischees sterben nie aus. Bisher ist die Midlife-Crisis mehr von den Männern bekannt. Der etwas in die Jahre gekommene Mann, der sich den Sportwagen, das Motorrad und dazu gleich noch eine wesentlich jüngere Frau zulegt. Gerne im zweiten Schritt, nachdem der erste eine Ehe mit Kindern, Hausbau und Karriere beinhaltete. Irgendwann stellt sich die Frage: Und was nun? Soll das alles gewesen sein? Die Sinnfrage drängt sich mehr und mehr in den Vordergrund. Und mit ihr die Frauen!

So sollte es sein – Psychohygiene

Je älter wir werden, desto mehr wächst unser Reifegrad – im Idealfall;-). Und umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns mit uns selbst auseinandersetzen. Psychohygiene nenne ich das. Ist im Grunde nichts anderes als Körperhygiene. In vielen Fällen geschieht es auch und es können sich moralische und konventionelle Glaubenssätze auflösen, die uns irgendwann einmal mitgegeben wurden und wir schleppten sie viel zu lange mit uns umher. Was mit 25 vielleicht noch als „das mache ich niemals oder nie würde ich…“ betitelt wurde, mag mit 50 völlig anders aussehen.

Neue Rollenbilder – Unabhängigkeit

Immer öfter beobachte ich in meiner Praxis, dass die klassischen Rollenbilder immer weniger Gültigkeit haben. Die Bereitschaft der Frauen zu Hause zu bleiben, die Kinder großzuziehen, um dann gemeinsam mit dem Herrn Gemahl das Renten-Dasein zu genießen, sinkt mit Zunahme der eigenen Unabhängigkeit. Waren die Frauen früher auf das Einkommen des Mannes angewiesen und haben ihm den Rücken für seine Karriere freigehalten, so sind es heute nicht selten die Frauen, die besser ausgebildet sind und ein höheres Einkommen erzielen.

Turnaround oder Midlife-Crisis

Nach einer langen Ehe sind die Kinder großgezogen und das Haus abbezahlt. Das, was zwischen dem Paar einmal war, gibt es häufig nur noch in der Erinnerung und das ist oft Jahrzehnte her. Vielen Frauen reicht das nicht – zu Recht. Die Unzufriedenheit wächst.

Spätestens wenn die Kinder nicht mehr 24 Stunden am Tag umsorgt werden müssen oder wenn sie das elterliche Nest verlassen haben, stellt sich bei den Frauen die Frage: „Und was nun?“ In vielen Fällen geschieht das um den 50. Geburtstag herum. Alle diese Frauen haben eines gemeinsam: Sie sind der Ansicht, dass sie sich viele Jahre um alle anderen, nur nicht um sich selbst gekümmert haben und viel zu lange das Leben der anderen gelebt haben. Dadurch blieb das Familien-System funktional, auch wenn es nun kollabiert. So kann es nicht weitergehen.

Frauen sind sozial besser integriert

Weil Frauen sozial besser eingebunden sind, haben sie natürlich jede Menge Gleichgesinnte, denen es ähnlich oder genauso geht. Und es wird unter den Freundinnen dann festgestellt, dass das fortschreitende Alter und die neu gewonnene Freiheit (durch den Wegfall der Kinder) förmlich dazu zwingt, sich neu zu orientieren. Und zwar genau zu prüfen und zu überdenken, ob und wie das mit dem langjährigen Ehemann weitergehen soll.

Es handelt sich nicht umsonst um WECHSELjahre, die irgendwie einen schwerfälligen Touch haben. Aber sie sind viel bunter, als ihr Name klingt. Die Sexualität entwickelt sich bei vielen Frauen völlig neu und sie nehmen den (bisherigen) Mann an ihrer Seite viel kritischer wahr. Der in die Jahre gekommene Ehemann, dessen sportliche Betätigungen vielleicht schon lange eingestellt sind, was sich meist auch optisch niederschlägt, wird genau geprüft. Wann hat er seine Frau zuletzt als diese wahrgenommen und was tut er überhaupt für die Beziehung? Ist es nur ein gewohntes Nest, in dem man sich eingerichtet hat oder gibt es noch Spannung und Neugier? Die eigenen Bedürfnisse der Frauen, die oft lange brach lagen, melden sich nun und die eingeschlafene Ehesexualität kann auf keinen Fall bestehen bleiben. Dafür ist das Leben viel zu kurz.

Nun kommt der Jüngere ins Spiel

Ich würde gerne hier gleich mit dem Vorurteil aufräumen, dass Männer automatisch unter altersbedingten Erektionsstörungen leiden müssen. In wenigen Fällen hat das tatsächlich gesundheitliche Gründe, denn in meiner Praxis sind es oft die Männer, die nicht an ihrer Entwicklung gearbeitet haben, um sich beizeiten mit ihren Dingen und Themen auseinanderzusetzen. Viele vermeiden lieber, bevor sie sich stellen. Nur das stellt die Frauen nicht zufrieden.

Jüngere Partner sind schon lange kein Privileg der Männer mehr. Früher waren begehrenswerte Männer erfolgreich und hatten Status zu bieten. Bis heute macht Erfolg, Geld und Macht sexy. Nur inzwischen gibt es viel mehr Frauen in guten Positionen. Geschäftsführerinnen, Ärztinnen, Anwältinnen, Unternehmensberaterinnen, die allesamt einen Großteil ihrer männlichen Kollegen in die Tasche stecken.

Warum also sollte die Gleichung des Erfolgs nicht auch umgekehrt Gültigkeit finden? Müssen wirklich immer die Männer Sex initiieren? Die Frauen wünschen sich Augenhöhe und keine klassische Rollenverteilung mehr.

Fazit

Die Frauen im Wechsel haben längst begonnen, ihre Augen auch für andere Menschen in ihrem Umfeld zu öffnen und weil es längst kein Klischee (mehr) ist, kommt es gerade hier zu Verbindungen zwischen reifen Frauen und jüngeren Männern. Beide Seiten profitieren davon: Die Männer finden die reifen Frauen sexy und attraktiv, weil sie mehr Erfahrung besitzen, selbstsicherer sind und auch besser gelernt haben zu sagen, was sie wollen. Und die Frauen genießen die Vorteile der Emanzipation ebenso: Flexibel, beweglich, interessiert, motiviert…

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Foto: © Privat (Kaffee-Untertasse;-))

 

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