Gehen oder Bleiben in der Partnerschaft?

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Wer kennt das Gefühl nicht, wenn einen in der Partnerschaft die Zweifel beginnen zu plagen? Manchmal passiert das ganz am Anfang, wenn man noch nicht sicher ist, ob es wirklich etwas Tragfähiges werden kann. Ob das wirklich passt mit dem Anderen und gegebenenfalls auch weitere Schritte denkbar wären mit dem- oder derjenigen. Oft treten diese Zweifel auch zu späteren Zeitpunkten in der Beziehung auf, nämlich dann, wenn man sich plötzlich nicht mehr sicher ist, ob man so weiterleben möchte.

Zweifeln ist menschlich und jeder hat an Punkten in seinem Leben gezweifelt, ob eine getroffene Entscheidung auch wirklich die Richtige war. Natürlich gibt es diejenigen, die sich grundsätzlich mit Entscheidungen unglaublich schwer tun, weil sie befürchten Fehler zu machen oder eine gefällte Entscheidung irgendwann zu bereuen. Ich denke darüber etwas wohlwollender, aber in diesem Artikel soll es nur um die Entscheidung für oder gegen eine Partnerschaft gehen.

Die Partnerschaft ist zu gut um zu gehen und zu schlecht um zu bleiben?

Pauschale Antworten darauf, ob Gehen oder Bleiben überwiegt, gibt es hier nicht, weil Menschen aus unterschiedlichen Motivationen heraus in Beziehungen stecken. Und nur selten lautet die Antwort: „Die Liebe natürlich“…

Es macht durchaus Sinn, sich zu fragen, was genau läuft gut zwischen dem Paar, was macht es zu einem Paar und was verbindet es miteinander? Dann kann man die Gegenfrage zu eröffnen, nämlich was so dermaßen störend ist, dass man an eine mögliche Trennung überhaupt denkt? Manchmal reicht schon die Auseinandersetzung mit solchen konkreten Fragen aus, damit ein Paar endlich ins Gespräch kommt und Entscheidungen trifft, der ungünstigen Entwicklung entgegenzusteuern.

Und letztendlich muss mehr Positives als Negatives rauskommen. Weil eine Partnerschaft aber nicht über eine Pro- und Contra-Liste zu regeln ist, geht es auch immer um Gefühle und Emotionen und vor allem um die Liebe, die auch immer eine Entscheidung ist.  Hier sind noch einige Fragen und Informationen darüber nachzulesen, was wirklich in Beziehungen steckt…

Wann gehe ich und beende die Beziehung?

Wenn Gewalt im Spiel ist! Was zählt alles zu Gewalt? Nicht nur körperliche und/oder sexuelle Gewalt, sondern ebenso verbale und/oder emotionale Gewalt haben in einer Beziehung auf Augenhöhe nichts zu suchen.

Wenn die Beziehung toxisch ist und Sie können mir glauben, so etwas spürt jeder, der davon betroffen ist (z.B. bei Gewalt, wenn einen der Andere nur noch „ankotzt“, bei „Wiederholungstaten“)

Wenn die Kinder unter der Partnerschaft leiden und das tun sie automatisch immer, wenn die vorher angeführten Punkte zutreffen (auch nur in Teilen).

Wenn man emotional aus der Beziehung ausgestiegen ist und „einfach nichts mehr da“ ist.  Warum in diesem Fall auch keine Paartherapie mehr helfen kann, lesen Sie hier …

Wann lohnt sich eine Beziehung und wann bleibe ich?

Wenn unterm Strich mehr gut als schlecht ist! Klingt vielleicht etwas nüchtern oder pragmatisch, aber mir ist es wichtig, dass ich mit meiner Arbeit immer im Realitätsbereich bleibe und die Liebe ist auch immer eine Entscheidung. Oft erkennen wir die positiven Aspekte der Beziehung gar nicht mehr und stecken im Sumpf fest.

Wenn noch Hoffnung besteht, mehr eigenes und partnerschaftliches Potential auszuschöpfen zu können, indem beide(!) sich weiterentwickeln, denn man darf nie vergessen, dass man sich in jede weitere Beziehung mitnimmt (und damit auch die eigenen ungelösten Lebensthemen).

Wenn das Paar noch bereit ist, wirkliche Veränderung zuzulassen (nicht nur Lippenbekenntnisse, weil im Grunde ja doch der Andere „schuld“ an allem ist (was niemals so ist;-))).

Fazit – Gehen oder Bleiben?

Sehr viele meiner Klienten geben zu, große Angst vor dem Alleinsein zu haben. Das geht sogar soweit, dass junge Frauen oder Männer überzeugt sind, niemals mehr in ihrem Leben einen Partner zu finden, wenn sie jetzt diese Beziehung aufkündigen und wollen auf keinen Fall einen Fehler begehen. Angst ist keine gute Entscheidungsgrundlage und lässt im Grunde keine freie Wahl. Wer braucht kann nicht entscheiden!

Deshalb lohnt sich der Weg vom Brauchen zum Wollen zu gelangen, denn das ist eine ganz andere Entscheidungsgrundlage und in erster Linie eine Auseinandersetzung mit sich selbst.

 

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